Jahrgang 2018

Borker Heimatverein auf dem Adventsmarkt
Bild: eigens Foto, Dezember 2018

Auch der Borker Heimatverein nahm in diesem Jahr am Borker Adventmarkt teil.


Auf dem Foto von links nach rechts Ludger Reygers, Annette Köppeler, Kiepenkerl Bernhard Schomaker und Helga Folle. Auf dem Foto fehlen Marlies Wesselmann, Romy Schomaker, Petra und Fredy Niklowitz, Alfons Schlierkamp sowie Jan-Niklas Roth.  

Plattdeutscher Dichter Theo Heimann gastierte beimHeimatverein
Quelle: Text und Bild eigen, Oktober 2018

Am vergangenen Sonntag veranstaltete der Heimatverein Bork einen Klönnachmittag im katholischen Pfarrheim an der der Weiherstraße. Über 60 Heimatfreunde und Freundinnen sahen Bilder von vergangenen Jahresfahrten. Bei selbstgebackenen Kuchen, Schnittchen und Kaffee wurde geklönt. Für Unterhaltung sorgte der Dichter Theo Heimann aus Capelle und Paul Haverbeck am Schifferklavier. Es wurde herzlich gelacht, gesungen und geschunkelt. Ein gelungener Nachmittag, fanden die Besucher und die Veranstalter.

Herbstwanderung des Heimatvereins
Quelle: Text und Bild eigen, Oktober 2018

Zur traditionellen Herbstwanderung hatte der HeimatvereinBork am Samstag eingeladen. Wanderführer Alfons Schlierkamp begrüßte 18 Wanderfreunde an der Alten Synagoge. Bei herrlichem Sonnenschein wanderte die Gruppe auf verschiedenen Wanderwegen vom Ortskern bis zum Wegebild Richtung Netteberge zur Gastwirtschaft Klähr. In gemütlicher Runde stärkte sich die Gruppe bei Kaffee und Kuchen. Zufrieden kehrten die Wanderfreunde gegen 18.00 Uhr am Ausgangspunkt zurück.

Damit das Marienbild gut aussieht
Quelle: Text und Bild Ruhrnachrichten Selm, Oktober 2018

Das Marien-Wegebild in Bork.

Seit vielen Jahren pflegte die freiwillige Feuerwehr Hassel das Marien-Wegebild an der Straße Zum Wegebild in Hassel. Es gibt jetzt einige Änderungen, die Umstrukturierungen zur Folge haben.

Insbesondere die Familien von Clemens und Werner Rotte hatten sich intensiv um das Marienbild gekümmert. Seit einem Jahr werden diese Arbeiten von den Anliegerfamilien Baumeister, Göke, Huesmann, Kirchhoff und Peters ehrenamtlich durchgeführt, berichtet Annette Köppeler, Vorsitzende des Heimatvereins Bork. Da ein Rotdorn und drei Birken dort entfernt werden mussten, seien die bis dato dort aktiven Familien mit der Bitte an den Heimatverein Bork herangetreten, die Kosten für die Anschaffung von zwei Blutbuchen zu übernehmen. Wunsch erfüllt „Diesem Wunsch kam der Heimatverein Bork sehr gerne nach“, erzählt die Heimatvereinsvorsitzende. Die restlichen Kosten der Neubepflanzung seien von der freiwilligen Feuerwehr Hassel übernommen worden. Die Bepflanzungsarbeiten übernahmen die Familien Baumeister, Göke, Huesmann, Kirchhoff und Peters. Die Geschichte des Marien-Wegebilds ist lang. Der Heimatverein Bork schreibt dazu auf seiner Homepage: „Auf Initiative der Freiwilligen Feuerwehr Hassel und einer eigens gegründeten Heimatlichen Vereinigung Hassel wurde in den 1920-er Jahren eine Ehrenstätte für die Opfer des Ersten Weltkriegs an der Wegekreuzung Zum Wegebild / Hölterweg in der Bauerschaft Hassel errichtet. Bauer Huesmann stellte kostenlos das Grundstück zur Verfügung. Den Entwurf fertigte Baumeister Bernhard Rottmann aus Cappenberg, der beim Bauamt des Amtes Bork beschäftigt war. Feuerwehr und Heimatliche Vereinigung beschafften das notwendige Baumaterial, die Maurer Anton Hoppenbrink und Fritz Baumeister errichteten das Gebäude und Schmiedemeister Heinrich Benning fertigte und stiftete das Eisentor und das Kreuz auf dem Dach. Letzteres wurde von Daniel Zöpfchen gedeckt.“ 1926 fertiggestellt Im Frühjahr 1926 war die Ehrenstätte, von den Einwohnern in Hassel „Marien-Wegebild“ genannt, fertiggestellt. Am 13. Mai des Jahres, am Tag Christi Himmelfahrt, wurde die Ehrenstätte eingeweiht, so der Heimatverein. Die Ehrenstätte ist in Form eines Heiligenhäuschens mit Spitzgiebel gebaut. In einer Nische steht eine vom Bildhauer Heinrich Baumeister aus Lüdinghausen geschaffene Marienfigur mit Kind. An den Seitenwänden der Vorderfront wurden zwei von Heinrich Kampmann gestiftete Holztafeln mit den Namen von 20 Gefallenen angebracht. Diese wurden später durch zwei Steintafeln ersetzt, die ebenfalls der Bildhauer Baumeister fertigte. Im November 1955 fassten Einwohner von Hassel den Plan, der Gefallenen und Vermissten beider Weltkriege zu gedenken. Am 27. Mai 1956 weihte Pfarrer Heinrich Völkering aus Bork in Gegenwart von weit über hundert Einwohnern aus Hassel das renovierte Wegebild und die neuen Bronzetafeln mit den Namen der Gefallenen und Vermissten aus beiden Weltkriegen ein. An die Weihe schloss sich eine Maiandacht zu Ehren der Gottesmutter an. Die Maiandachten finden traditionell an den Sonn- und Feiertagen statt. Einwohner aus Hassel schmücken das Marien-Gnadenbild.

Ortstermin am ehem. Lippe-Wanderweg
Quelle: Text u. Bild eigen, Juli 2018

Am 03.07.2018 fand ein Ortstermin an dem leider nicht mehr benutzbaren Lippe-Wanderweg mit dem Bürgermeister der Stadt Selm, Herrn Mario Löhr sowie Herrn Stephan Schwager von der Stadtwerke Selm, Vertreten der Ortsunion Bork und Annette Köppeler und Gregor Franzen für den Heimatverein Bork statt.

Gemeinsam wird auch weiterhin nach einer Lösung gesucht, diesen Wanderweg bald wieder nutzen zu könne.

Tagesfahrt ging diesmal nach Essen
Quelle: Text und Bild eigen, Juli 2018

Bei herrlichstem Wetter unternahm der Heimatverein Bork am Samstag seine jährliche Tagesfahrt nach Essen zur „Villa Hügel“. Dort erfuhren die Teilnehmer bei einer ausführlichen Führung Wissenswertes. Bei der anschließenden 2 stündigen Schifffahrt auf den Baldeneysee konnten alle den Sonnenschein genießen. Ein rundum gelungender Ausflug ging zu Ende.  

 

Schöne Jahresfahrt des Heimatvereins
Quelle: Text Ruhrnachrichten Selm, Bild eigen, Juni 2018

Leck in Nordfriesland war das Ziel des Heimatvereins Bork. Ausflüge gingen nach Sylt, St. Peter Ording, Wiek auf Föhr, Glücksburg, Langballig sowie Maasholm und Kappeln. In Kappeln angekommen, unternahm die Gruppe eine zweistündige Schifffahrt mit der „Schleiprincess“ und ließ es sich bei Kaffee und Kuchen und herrlichem Sonnenschein gut gehen. Am Abend fand ein gemütlicher Tanzabend im Hotel statt. Alle 49 Teilnehmer waren von der Reise begeistert. Für nächstes Jahr ist der Jahresausflug vom 1. bis zum 8. Juni zum Chiemsee geplant.  

Stück für Stück zum neuen Nepomuk
Borker Heimatverein schafft neues Umfeld für Denkmal
Quelle: Text und Bild Ruhrnachrichten Selm, Aileen Kierstein, Juni 2018

Sie ist kaum wiederzuerkennen, die Nepomuk-Statue an der Bahnhofstraße in Bork. Noch im Januar sah der 1,60 Meter große Brückenheilige Nepomuk ganz anders aus: Die beige Farbe im Gesicht und am bodenlangen Gewand war abgeplatzt, auch die Gravur im Sockel war kaum noch erkennbar. Jetzt strahlt er wieder in weißer Hülle. Gleich mehrere Schichten Farbe musste Steinmetzmeister Jan-Florian Sichert abtragen, bevor er die Schadstellen ausbessern und die Statue mit einem Gemisch aus Kalk und Wasser überziehen konnte. Der Heimatverein Bork hat die Gestaltung des direkten Umfeldes übernommen. Schon im Vorfeld hatten die Mitglieder Bodendecker von der kleinen Fläche am Grundstück entfernt und eine Hecke gepflanzt. Die zweite Etappe: Nepomuk hat einen gepflasterten Vorplatz bekommen. Am vergangenen Montag hat der Heimatverein sich, trotz drückender Hitze, seinem letzten Schritt gewidmet: „Wir tragen heute Erde ab und legen eine Vliesdecke aus. Darüber wird dann Kies geschüttet“, erklärt Vorstandsmitglied Gregor Franzen. Damit beendet der Heimatverein die Gestaltung. Eine wichtige Aufgabe Mit der Aktion möchte sich der Heimatverein Bork klar positionieren. „Wir unterstützen die Eigentümerin dieses Grundstücks, weil wir der Meinung sind, dass die Verantwortung für die Statue nicht allein bei ihr liegen sollte“, sagt Heimatverein-Vorsitzende Annette Köppeler. Und diese Hilfe wurde dankend angenommen. Hätte sich niemand um den Nepomuk gekümmert, würde er jetzt noch immer in seinem alten Gewand an der Bahnhofstraße stehen. „Das gehört zu den Kernaufgaben des Heimatvereins. Wir wollen Denkmäler erhalten und schützen“, sagt Franzen. Steinmetz Jan-Florian Sichert wird im Auftrag des Heimatvereins noch eine Bank und eine Gedenktafel aufstellen. Dann kann der „neue“ Nepomuk endlich offiziell eingeweiht werden.  

Heimat ist Gemeinschaftsaufgabe
Quelle: Text und Bild Ruhrnachrichten Selm, Mai 2018

Hat sich ihre Heimat Bork zum Vor- oder Nachteil verändert? Darüber diskutierten mit RN-Redaktionsleiterin Sylvia vom Hofe (v. l.) Gregor Franzen, Ludger Reygers, Tobias Michaelis, Bernhard Schomaker, Egon Schmidt, Norbert und Marlies Wesselmann und Annette Köppeler.

Hat sich ihre Heimat zum Vorteil oder zum Nachteil entwickelt? Das wollten die RN von acht Borker Bürgern wissen: der Beginn einer spannenden, fast zweistündigen Diskussion. Am Ende steht aber keine Antwort, sondern ein Auftrag. Von Sylvia vom Hofe Diesen Blick vom Höhenzug in Netteberge hinab kennen sie alle: der 45-jährige Gregor Franzen, der 73-jährige Egon Schmidt und die sechs anderen, die sich an diesem Donnerstag auf Einladung der RN im Haus Dörlemann versammelt haben: der letzten Kneipe im Borker Ortskern. Auch wenn die Mitglieder des Heimatvereins auf Regale mit Lehrbüchern und Gesellschaftsspiele schauen – sie sitzen im Hinterzimmer der Kneipe, das auch als Weiterbildungsstätte für Flüchtlinge dient –, haben sie etwas anderes vor ihrem geistigen Auge. „Den Zwiebelturm“, sagt Egon Schmidt. Alle nicken. „Wenn ich den sehe, weiß ich, ich bin zuhause“, meint Annette Köppeler. „Ein Gefühl von Sicherheit“, ergänzt Norbert Wesselmann: Heimat eben. Allerdings eine Heimat, die sich gerade mächtig verändert – nicht zum ersten Mal. Pöhlen, Gefängnis und Fliegenpilz: Außenstehende mögen fragend mit den Schultern zucken, wenn sie die drei Begriffe hören. Doch die Runde lacht. Alle sind eingeweiht, auch die drei, die nicht in Bork aufgewachsen sind: Annette Köppeler aus Lünen, Marlies Wesselmann aus Werne und Egon Schmidt aus Dreierwalde bei Rheine. Sie haben schon so oft die Geschichten gehört, als wenn sie sie selbst erlebt hätten. Altenheim statt Marktplatz Wie etwa die kleinen Fritz Walters, Helmut Rahns und Uwe Seelers über Reygers Wiese stürmten. „Heute ist das der Marktplatz“, sagt Bernhard Schomaker (63), einer der einstigen Nachwuchskicker, und korrigiert sich gleich selbst: „War der Marktplatz.“ Die Geschichte im Schnelldurchlauf: Die Viehweide am einstigen Ortsrand rückt in den 1960er-Jahren durch die Erschließung des Baugebietes Nierfeld ins Zentrum. Ein moderner Neubau mit Wohnungen, Sparkasse, Konsum und Gastronomie folgen. Wie hieß der Laden noch gleich, in dem zuletzt Pommes Gerd war? Die Antwort: ein mehrstimmiger Chor aus „Hexe“, „Café Igel“ und „Steakhaus“. Vermutlich in umgekehrter Reihenfolge, aber egal. Fest steht: „Der Name Marktplatz war übertrieben“, sagt Norbert Wesselmann. Denn die meiste Zeit habe es keinen Wochenmarkt gegeben. „Den haben wir erst seit drei Jahren immer donnerstagnachmittags“ – nur, dass es inzwischen keinen Marktplatz mehr gibt. Die Stadt ließ ihn im Frühjahr mitsamt der Bebauung abreißen, um Platz zu machen für den Neubau einer Seniorenwohnanlage der Caritas ab 2019. Ob das eine Veränderung zum Vorteil oder Nachteil der Heimat ist? „Sie ist auf jeden Fall unumkehrbar“, sagt Wesselmann. Alle nicken. Rutschend ins Gefängnis Das Amtshaus dagegen ist ein Hort der Beständigkeit – seit 1912. Mögen auch Bürgermeister und Mitarbeiter wechseln, das repräsentative Jugendstil-Gebäude hat die Zeit überdauert – als Verwaltungssitz. „Und als Spielplatz“, ergänzt Gregor Franzen und grinst. Als Kind habe er sich immer hineingeschlichen. „Das war toll.“ Im Altbau seien er und seine Freunde das mächtige Holzgeländer herabgerutscht. Und im Neubau daneben, der wie der Marktplatz in den 1960er-Jahren entstand, sind sie Aufzug gefahren: „So lange, bis uns der Haumeister erwischte und uns sogar mal für ein paar Minuten im Gefängnis im Keller einschloss.“ Bis zum nächsten Mal. Der fliegende Pilz Wer nicht hören will, muss fühlen: Dieses Erziehungsprinzip hat auch bei Norbert Wesselmann versagt. „Ich weiß nicht, wie oft wir hingeflogen sind“, sagt er. Nicht wenige hätten sich auch verletzt: Quetschungen und Knochenbrüche. „Aber wir sind immer wieder aufgestiegen.“ Gemeint ist der Fliegenpilz: ein Spielgerät auf dem alten Festplatz. „Der war eine echte Attraktion“, bestätigen sowohl der jüngere Tobias Michaelis (48) als auch der ältere Egon Schmidt. Alle sind sie Passagiere des Karussells gewesen, das – da hat niemand am Tisch Zweifel – heute nie vom TÜV genehmigt worden wäre. „Einfach ein Riesenspaß.“ Zwei Meter hoch habe man damit fliegen können. Ein Kribbeln im Bauch sondergleichen. Der verlorene Festplatz Spätestens im Jahr 2000 war Schluss mit lustig. „Im Juni war die Einweihung der Umgehungsstraße B 236“, sagt Egon Schmidt. Die Straße hätten alle gewollt. „Da gab es keinen Konflikt.“ Dass aber im Zuge des Baus der Festplatz aufgegeben werden musste mitsamt dem Fliegenpilz: „Das war schwierig.“ Das Wort hängt über der Runde: schwierig – eine Umschreibung für viele Streitgespräche, fruchtlose Diskussionen und Zweifel. Im Ergebnis sei alles gut gelaufen, meint Schmidt, der damals nicht nur Mitglied des Stadtrates war, sondern auch Vorsitzender der Schützengilde, eines der größten und mit 193 Jahren ältesten Vereine Borks. Keine Frage: Der neue Schützenplatz im Südfeld habe sich bewährt. Aber so wie auf dem alten Festplatz eben doch nicht. Damals muss etwas verloren gegangen sein: ein Stückchen Heimat. Was schon verloren ging Ein Zusätzliches. Denn die Jahrzehnte zuvor haben den Ortskern bereits deutlich verändert, wie die alten Fotos zeigen, die die Runde jetzt ausbreitet. Nicht unbedingt zum Besseren. Erstes Beispiel: Statt alter Fachwerkhäuser mit tiefen Dächern bilden zweistöckige Bauten aus den 1960er-Jahren den Kirchring. Statt Einzelhandelsgeschäfte – in einem hat Norbert Wesselmann seine erste Wrangler-Jeans bekommen, in dem anderen hat Tobias Michaelis neben Schreibheften auch Matchbox-Autos gekauft – befinden sich dort heute bis auf die Eisdiele Wohnungen. Ohnehin: Als er in den 1960er-Jahren wie viele andere Polizeibeamte auch nach Bork gezogen sei – „nach Schutzmannshausen“ –, um für die Bereitschaftspolizei zu arbeiten, habe es noch viele kleine Geschäfte gegeben, sagt Egon Schmidt. „Unser aller Geiz-ist-geil-Denken hat ihnen die Grundlage entzogen.“ Zweites Beispiel: die gerade ins Pfarrheim an der Weiherstraße umgezogene katholische Bücherei neben der Gaststätte Alt Bork. Die Stadt hat das Gebäude gekauft und wird es abreißen. „Ein Verlust“ „Ein Verlust“, meinen die meisten. „Aber wohl ein notwendiger“, so Marlies Wesselmann. Denn sonst ließe sich nicht Alt Bork mit seiner Schmuckfassade – seit rund 200 Jahren ein Ort der Gastronomie – erhalten. Ein Investor will dort 14 Wohnungen schaffen – mit Fenstern. Das Büchereigebäude steht dafür im Weg. Noch. „Dieser Drops ist gelutscht“, sagt Norbert Wesselmann. Das gilt auch für das dritte Beispiel, den geplanten Neubau der Volksbank gegenüber der Synagoge an der Kreisstraße. Wo einst mehrere alte Häuser standen, liegt heute eine Brache: das Grundstück für einen Gebäudekomplex, den die meisten am Tisch „ziemlich groß“ finden, „aber gut aufgeteilt“ – zumindest die giebelständigen Teile. „Aber die Hauptsache ist doch, dass durch Praxis, Apotheke und Café bestimmt Menschen in den Ort kommen“ sagt Köppeler. Die Heimatvereinsmitglieder sind es gewohnt, Kompromisse einzugehen. „Um die Heimat lebendig zu erhalten, muss man eben auch bereit sein, sie zu verändern“, sagt Norbert Wesselmann. Alles andere wäre Stillstand. Schutz fürs Spritzenhaus „Aber man darf auch nicht zu allem Ja und Amen sagen.“ Beim Spritzenhaus etwa war Schluss. Die Stadtverwaltung hatte angekündigt, das mehr als 100 Jahre alte Feuerwehrgebäude neben dem Amtshaus abzureißen, um Platz für zehn Parkplätze zu schaffen. Allgemeines Kopfschütteln in der Runde. Dass die Stadt die Pläne erst einmal zurückgestellt hat, „haben wir dir zu verdanken“ sagt Annette Köppeler und nickt ihrem Sitznachbarn zu: Tobias Michaelis. Er hatte den RN einen Lesebrief geschickt – und damit die öffentliche Diskussion ins Rollen gebracht. „Man muss sich eben auch einmischen.“ Schlafstadt für Neubürger Dazu besteht jetzt jede Menge Gelegenheit: im Zuge des Integrierten Handlungskonzepts, einem Investitionsprogramm für den Ortsteil. Die Acht am Tisch wollen den Planungsprozess begleiten. Andere Borker haben sich auch schon gemeldet. Aber reicht das? Annette Köppeler blickt fragend in die Runde und gibt selbst die Antwort. „Ich finde, wir müssen stärker auf die Neubürger zugehen.“ „Auf alle, für die Bork nur eine Schlafstadt ist“, ergänzt Michaelis: die morgens früh zur Arbeit fahren, abends spät nach Hause kommen und keine Energie mehr haben für Vereinsaktivitäten. Oder für Kommunalpolitik. Wie mit ihnen in Kontakt kommen? „Bork lädt ein“ Egon Schmidt hat eine Idee: „Bork lädt ein“ sei eine passende Gelegenheit zum zwanglosen Austauschen. Die Reihe mit Livemusik und Feierabendbier auf der Hauptstraße, die 2017 Premiere hatte, werde ab dem 7. Juni donnerstags fortgesetzt. Die Tür schwingt auf. Lehrer Erdal Macit, seit einem Jahr nebenberuflicher Wirt von Haus Dörlemann, tritt herein. Die nächste Runde. Er fragt nicht lange, sondern macht nach Blickkontakt nur Striche auf dem Block, um wieder genauso geräuschlos zu gehen, wie er gekommen ist. „Das ist auch Heimat“, sagt Norbert Wesselmann: „Wenn der Wirt wortlos weiß, was man trinken möchte.“ SERIE Unsere Heimat Borker Heimatgeschichte in Zahlen 880/890: Um diese Zeit wird Bork erstmals erwähnt. In dem Verzeichnis über Besitzrechte der Grundherrschaft der Abtei Werden, dem sogenannten Urbar, ist von Burk, Hasle und Nettiberge die Rede, was Altenbork, Hassel und Netteberge entspricht. 4711 lautete bis 1993 die Postleitzahl von Bork an der Lippe: „Wie das Kölnisch Wasser“, sagt Bernhard Schomaker. 17 Kneipen gab es nach dem Zweiten Weltkrieg noch in Bork. Geblieben ist im Dorfkern eine einzige: das mit Unterstützung der Interessengemeinschaft Borker Bürger (IGBB) vor einem Jahr wiedereröffnete Haus Dörlemann. Rund 6800 Einwohner hat Bork zurzeit. 1830 waren es 2041 und 1885 2466. 1975 griff mit der Gründung des Kreises Unna die Gebietsreform. Das ehemalige Amt Bork, zu dem die Gemeinden Bork, Selm und Altlünen gehörten, hörte auf zu existieren. Bork wurde ein Ortsteil der Stadt Selm.  

Nepomuk
Quelle: Text Ruhrnachrichten Selm und Foto Herr Niklowitz, April 2018

Die Nepomuk-Statue an der Bahnhofstraße in Bork gehört zu den ältesten Denkmälern des Ortsteils. Bei seiner aktuellen Verjüngungskur haben die Steinmetze auch eine Trickserei aufgedeckt. Von Anabelle Körbel Gleich zwei Steinmetze sorgen dafür, dass die Nepomuk-Statue an der Borker Bahnhofstraße Tag für Tag jünger aussieht. „Bis jetzt sind die alten Farbschichten gelöst, die alten Fugen geöffnet und alle Antragungen entfernt“, erklärt Steinmetzmeister Jan-Florian Sichert, der mit seinem Kollegen Paul Ettmann die Restaurierung vornimmt. Über die Jahrhunderte hatte der Nepomuk immer wieder neue Anstriche erhalten. Dadurch seien laut Sichert die Inschrift im Sockel nd fene Verziehungen auf dem Gewand des Brückenheiligen kaum noch zu erkennen gewesen. Außerdem sei er wie „eingeschweißt und darunter wirklich nass“ gewesen. Dadurch hat das Material gelitten. Warum aber wurde der Nepomuk immer nur halbherzig restauriert? „Das wurde sicherlich besten Willens getan, aber trotzdem war es nicht gut“, so Sichert. Dass ein solches Vorgehen nicht außergewöhnlich sei, weiß Markus Fischer, der Pressesprecher des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL) für Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen. „Das wurde wahrscheinlich nicht aus Spargründen gemacht, sondern weil man es nicht besser wusste“, erklärt Fischer. „Heute weiß man viel besser, wie man mit Denkmälern umgeht.“ Sein Alter darf man sehen Mit diesem Wissen geht es nun daran, die Risse der Statue zu füllen. Restauratoren gehe es in erster Linie darum, alte Substanz zu erhalten, erläutert Steinmetzmeister Sichert. „Er ist alt, aber das darf man eigentlich auch sehen“, sagt er über Nepomuk. Die letzten drei Jahrhunderte haben dem 1,60 Meter großen Brückenheiligen einiges abverlangt: Ein Stück der Nase fehlt, außerdem sind Stellen am Gewand, dem Kreuz und dem Corpus abgebrochen. „Aber das korrigieren wir“, bekräftigt Sichert. Anhand von Fotos und Gemälden soll das möglichst originalgetreu gelingen. Auf Genehmigung warten Doch nun gilt es, auf eine Genehmigung der Denkmalbehörde zu warten. Denn: „Wir haben festgestellt: Der Nepomuk steht nicht so gut.“ Er benötige nun eine Stütze, die wiederum von der Behörde in Münster genehmigt werden müsse. Den Grund für Nepomuks instabilen Stand hatte Sichert schnell ausfindig gemacht. Zwischen Sockel und Figur liegt eine Platte, deren Material morsch ist. Zudem ist der Sockel beschädigt. Das ist wahrscheinlich beim Umsetzen der Figur in den 1950er-Jahren passiert. Darauf weise laut Sichert die eingravierte Jahreszahl 1949 im Sockel hin. Anstatt ihn zu reparieren, wurde der kaputte Sockel dann einfach mit Putz überzogen. „Es wurde ein wenig getrickst“, sagt Sichert. Um solche Tricksereien zu umgehen, muss heutzutage eine Genehmigung für jede Änderung bei der zuständigen Denkmalbehörde eingeholt werden. Markus Fischer vom LWL: „Die Denkmalbehörde schaut sich die Maßnahme dann an und entscheidet, ob die gut für das Denkmal ist.“ Sobald die Behörde der Stütze zustimmt, kann das Vorhaben weitergehen. Im Mai soll der Nepomuk dann wieder in voller Blüte auf der Bahnhofsstraße stehen: Alt, aber mit vollständiger Nase und einem intakten Gewand.  

Tagesfahrt geht zur Villa Hügel Heimatverein Bork traf sich zur Jahreshauptversammlung.
Quelle Text und Bild: Ruhrnachrichten, April 2018

Rund 350 Mitglieder hat der Heimatverein Bork und gehört somit zu den größeren Vereinen Borks. Die Mitglieder sind sehr rege und bieten ein interessantes Jahresprogramm. Am Sonntag trafen sie sich im Saal des katholischen Pfarrheims. Die Vorsitzende Annette Köppeler konnte 56 Mitglieder begrüßen. Auf dem Programm standen unter anderem eine Rückschau auf das vergangene Jahr, die Berichte der Kassiererin, Kassenprüfer und eine Vorschau auf die Veranstaltungen und Vorhaben im Jahr 2018. Die Mitglieder erfuhren Einzelheiten zur Tagesfahrt am 7. Juli nach Essen. Um 8.45 Uhr ist die Abfahrt in Bork zur Villa Hügel. Nach dem Mittagessen in den „Südtiroler Stuben“ ist eine Schifffahrt auf dem Baldeneysee mit Kaffee und Kuchen geplant. Die Schiffahrt wird ungefähr zwei Stunden dauern. Bevor die Heimreise angetreten wird, steht noch eine Stunde zur freien Verfügung. Der Kostenbeitrag beträgt 56 Euro. Weitere Anmeldungen dazu sind noch möglich. Nach der Versammlung gingen nur wenige nach Hause. Im Anschluss wurde nämlich der Film „Selm von oben“ des Filmemachers Uwe Koslowski gezeigt. Ein schöner Film aus einer interessanten Perspektive, sei das, meinten viele Mitglieder.BD  

Heimatverein unternahm Tagesfahrt
Quelle Text und Bild: eigener Bericht und Foto, März 2018

Der Heimatverein Bork fuhr vergangenen Freitag nach Werne. Zuerst ging es in den Wittenbrinks Hof, wo ein ausgiebiges Frühstück auf die Gruppe wartete. Michael Lange trug selbstgedichtete Geschichten vom Rentnerdasein vor, die begeisterten. Danach ging es weiter zur Kornbrennerei Glitz-Ehringhausen. Peter Wetter erklärte den Heimatfreunden wie die Brennerei ökologischen Dinkelkorn, Holunderlikör, Schlehengeist und vieles mehr destilliert. In gemütlicher Runde hatten die Teilnehmer die Möglichkeit die feinen Brände mit dem Geist der Natur zu probieren.   Heimatverein wanderte durch Netteberge Quelle Text und Bild: eigener Bericht und Foto, Februar 2018 Zur traditionellen Winterwanderung hatte der Heimatverein Bork am Samstag eingeladen. Die Vorsitzende Annette Köppeler begrüßte 21 Wanderfreunde. Bei herrlichem Sonnenschein führten Egon Schmidt und Alfons Schlierkamp die Gruppe durch die schöne Landschaft zur Gastwirtschaft Klähr. Nach einer Stärkung durch Kaffee und Kuchen erreichten die Wanderer zufrieden den Ausgangspunkt Bork.    

Der rätselhafte Heilige
Quelle Text und Bild: Ruhrnachrichten, Januar 2018

Haben kräftig mit angefasst, um das 30 qm große Grundstück zu Nepomuks Füßen von altem Buschwerk zu befreien (v.l.): Stefan Bauhaus, Annette und Norbert Köppeler, Hendrik Köppeler, Alfons Schlierkamp und Gregor Franzen

  Bork. Der Ortsteil startet durch: neues Baugebiet, neues Zentrum, neues Verkehrskonzept. Eines der ältesten Denkmäler geriet dabei fast in Vergessenheit. Von Sylvia vom Hofe Nepomuk ist kein Hüne: knapp 1,60 Meter groß. Aber auch nicht so klein, dass man ihn leicht übersehen könnte – zumal er auf einem 1,30 Meter hohen Sockel steht. Dennoch ist der Bärtige mit dem bodenlangen Gewand aus dem Blickwinkel vieler Borker verschwunden, selbst wenn sie täglich auf der viel befahrenen Bahnhofstraße unterwegs sind. Wer bewusst hinschaut wird den unauffälligen Heiligen da, auf Höhe des Hauses 18, aber entdecken – und erschrecken. Tiefe Furchen ziehen sich durch sein Gesicht. Die Haut ist abgeplatzt. Und auch sein Gewand hat in den letzten 268 Jahren arg gelitten. Der Faltenwurf ist unter der schlammfarbenen Farbe kaum noch zu erkennen – wie auch die Gravur im Sockel. Bank und Beleuchtung „Es gibt viel zu tun“, sagt Gregor Frantzen: ein kurzer Satz, mit dem das Vorstandsmitglied des Heimatvereins eine ganze Menge meint: die Sicherung der bröselnden Sandsteinstatue für die Nachwelt, die Neugestaltung des 30 Quadratmeter großen Umfelds inklusive Sitzbank, Beleuchtung und Erläuterungstafel und das Lösen der Rätsel, die die Figur den Heimatforschern aufgibt. Der Anfang ist seit Samstag getan. Die Fläche vor dem etwas zurückliegenden Zwölf-Parteien-Haus fasst seit Samstagmittag eine Hainbuchenhecke ein. Wo zuletzt Bodendecker wucherten, ist eine ebene, krautlose Fläche entstanden, die gepflastert werden soll. Mitglieder des Heimatvereins haben mit ehrenamtlichen Engagement und gärtnerischem Geschick die Vorarbeiten geleistet, die nötig sind, damit in dieser Woche ein besonderer Notarzt die Behandlung Nepomuks beginnen kann. Sein Name: Jan-Florian Sichert, Steinmetzmeister aus Lüdinghausen. Seine Auftraggeberin: Edelgard Seuffert. Die gebürtige Selmerin lebt und arbeitet in Lüdinghausen. Sie hatte das Grundstück an der Bahnhofstraße gekauft und dort 2010 das Mehrfamilienhaus errichten lassen. „Die Heiligenstation gehört zum Grundstück“, sagt Seuffert am Telefon, die Verantwortung für sie zu ihren Pflichten. Die wahrzunehmen, wird sie sich rund 5000 Euro kosten lassen. Vorbesitzer hatten offenbar nicht so tief in die Tasche gegriffen. „In der Vergangenheit wurde Nepomuk einfach immer wieder neu überstrichen“, sagt Jan-Florian Sichert. Gleich mehrere Schichten Farbe müsse er abtragen, bevor er damit beginnen könne, Schadstellen im Baumberger Sandstein zu ersetzen, Haarrisse zu schließen und die Statue – „so eine sehr fein ausgearbeiteten Figur ist selten“ – mit einer Kalkschlemme zu überziehen: „Alles vor Ort.“ Im Mai solle die mit der Denkmalbehörde in Münster abgestimmte Behandlung abgeschlossen sein. Die Suche nach Antworten auf Rätsel, die der Heilige stellt, wird länger dauern. Lippefischer in Not „Nepomuk ist der Brückenheilige“, sagt Gregor Frantzen. Wer sich umschaut, sieht aber weder Wasserläufe noch Brücken darüber. Bestenfalls die Bahnbrücke 150 Meter weiter westlich. Aber die Bahnlinie ist erst 1874, mehr als 100 Jahre nach der Einweihung der Nepomuk-Statue, in Betrieb gegangen. Genau am 24. Juli 1750 ließ der Bauer Karmann das Standbild zum Schutz der Borker Lippefischer und -schiffer aufstellen, wie der Heimatverein 2017 geschrieben hat. In der Chronik von 1843, die der damalige Lehrer Christian Didon verfasst hat, steht der Grund: nicht ein Bootsunglück auf der Lippe, sondern eine verheerende Viehseuche. Als Standort nennt Didon die „Landstraße nach Olfen im Steinbaum“. Was die Menschen damals bewegte und warum sie gerade Nepomuk wählten? „Keine Ahnung“, sagt Hendrik Köppeler (20) – noch nicht. Er engagiert sich im Heimatverein, weil er solche Fragen spannend findet. „Einige meiner Freunde aus der Freiwilligen Feuerwehr wollen vielleicht auch Mitglied werden“ – und ganz bestimmt werde sie jetzt Nepomuk genau in Augenschein nehmen.