Kohle, Wasser, Luft
Quelle Text und Bild: eigener Bericht, Oktober 2017
Der Heimatverein Bork besichtigte das Uniper Kraftwerk Block IV in Datteln. 19. Teilnehmer folgten interessiert der fachkundigen Führung durch Uniper Mitarbeiter Jörg Schlottmann. Aus Kohle, Wasser und Luft entsteht dort bald im größten Einzelblockkraftwerk der Welt Strom und Fernwärme. Die Besichtigung wurde durch Vereinsmitglied Uwe Weiß initiiert. Der Nachmittag klang im Haus Dörlemann gemütlich aus.
Herbstwanderung des Heimatvereins
Quelle Text und Bild: eigener Bericht, Oktober 2017
Zur Jahresabschlusswanderung in den Herbst hatte der
Heimatverein Bork am Samstag eingeladen. Die Vorsitzende
Annette Köppeler begrüßte die Wanderfreunde in diesem
Jahr erstmalig am neuen Standort des Info-Schrankes vom
Heimatverein am Synagogenparkplatz. Der Schrank musste
wegen der Bauvorhaben am Marktplatz versetzt werden.
Alfons Schlierkamp und Bernhard Schomaker führten die
Wandergruppe dann über den Schürenberger Hof nach
Netteberge. Nach der verdienten Pause in der Gastwirtschaft
Klähr erreichten die Wanderer zufrieden den Ausgangspunkt.
Viele Gewinner und neue Pläne
Borker Sonntag mit Wettbewerben kam an / Diskussionen um möglichen neuen Termin
Quelle Text und Bild: Ruhrnachrichten, September 2017
Das Lächeln der Organisatoren wollte nicht weichen. Zu sehr begeisterten Resonanz und Verlauf des alle zwei Jahre laufenden Borker Sonntags die Kaufleute und Vereine. Ob aber dieser Termin nahe am Herbst in Zukunft zu halten ist, steht noch nicht fest.
Denn mit der für nächstes Jahr denkbaren Einführung eines St.-Stephanus-Festes im Borker Ortskern in Verbindung mit der traditionell im August stattfindenden Kirmes würden 2019 zwei große Veranstaltungen nah aneinanderrücken. „Das ist nicht zu stemmen“, sagt Jürgen Suer, der mit seiner Agentur daSuer den Borker Sonntag mitorganisiert. Gleichwohl sei noch nichts entschieden.
„Wir warten, wie die Stadt im kommenden Jahr entscheidet und dann werden wir bekannt geben, wie die vier oder fünf verkaufsoffenen Sonntage in Selm verteilt werden.“ In den nächsten Sitzungen des Gesamtvorstandes der Werbegemeinschaft Selm, zu der auch die Borker Kaufleute zählen, werden Gespräche geführt, wie es laufen könnte.
„Denn es gibt ja auch Anfragen aus den Ortsteilen, die sich überschneiden“, führt Suer aus. Es gehe jetzt darum, die Termine so zu koordinieren, dass es bei den Veranstaltungen zu keinerlei Überschneidungen komme. Möglicherweise kommen ja noch neue Ideen dazu. „Wir stellen jedenfalls fest, dass offene Sonntage mit Live-Charakter extrem ziehen.“ Klar sei aber auch: „Wir müssen erst alles mit allen Vereinen und Beteiligten besprechen“, erklärt Suer.
Ungeachtet der Diskussionen um einen möglichen neuen Termin für den Borker Sonntag beziehungsweise ein anderes Konzept für eine Veranstaltung im Ortskern ließen es sich die Besucher des 2017er Borker Sonntags so richtig gut gehen.
Große Freude
Riesengroß war die Freude der Gewinner beim Kinderquiz des Borker Heimatvereins. Die neue Borker Weinkönigin Annabel Vagedes hatte sie ausgelost, Kiepenkerl Egon Schmidt las die Namen der Gewinner vor. Viele Kinder hatten sich vor der Bühne eingefunden und zitterten bei der Auslosung mit.
Diese war nötig geworden, da sich fast 100 Kinder beteiligt hatten, aber nur 16 Preise zu vergeben waren. Ob es ein Gutschein der Trinkhalle Skusa oder der Borker Eisdiele war, jeden Preis bejubelten die Gewinner und zeigten ihn stolz den Eltern.
Zuvor mussten beim Quiz aber neun Türen den richtigen Gebäuden in Bork zugeordnet werden. Alle hatten die richtigen Antworten parat. „Der Heimatverein freut sich über den großen Zuspruch und bedankt sich auch ausdrücklich bei der Borker Grundschule, die diese Aktion aktiv unterstützt hat“, hieß es aus den Reihen des Vorstands.
Glückliche Gewinner gab es auch bei den Schützen. Auch beim diesjährigen Borker Sonntag führte die Bürgerschützengilde St. Stephanus Bork ihr traditionelles Preisschießen für jedermann durch. Geschossen wurde letztmalig im Saal der Gaststätte „Alt Bork“ mit dem Luftgewehr auf eine Zehner-Ringscheibe in 10 Meter Entfernung. Über 150 Teilnehmer wurden gezählt. Am Ende mussten die Sieger durch ein Stechen in beiden Kategorien Männer und Frauen ermittelt werden. Bei den Frauen setzte sich Helga Folle vor Ramona Jelkmann und Christiane Kusber durch. Bei den Herren verwies Martin Wüllhorst Andreas Wrenger und Bernhard Köppeler auf die Plätze.
Die von Bäckermeister Andreas Langhammer gesponserten Pokale erhielten die erfolgreichen Schützen aus den Händen des amtierenden Borker Schützenkaisers Martin I.
Fotostrecke So war der Borker Sonntag
www.RuhrNachrichten.de/selm
Türen auf der Spur
Quiz schickt Borker Kinder auf die Suche nach markanten Eingangsbereichen
Quelle Text und Bild: Ruhrnachrichten, September 2017
Der Heimatverein Bork tut was für Kinder. Nicht nur für Kinder, in diesem Fall aber speziell für Sechs- bis 14-Jährige. Der Verein hat ein Kinder-Quiz vorbereitet, dessen Sieger während der Veranstaltung Borker Sonntag am 3. September ausgezeichnet werden.
Dieses Kinder-Quiz beschäftigt sich mit Türen markanter und bekannter Gebäude in Bork. Die Idee hatte Heinz-Willi Quante, Ehrenmitglied des Heimatvereins. „Früher haben wir beim Borker Sonntag einen Kalender herausgegeben. Dann hatte ich 2015 die Idee für das Quiz“, berichtete Quante am Freitag im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten. Es gehe darum, bei Kindern das Interesse an Bork zu wecken.
Vor zwei Jahren bei der Premiere während des Borker Sonntags sei das gut angekommen. Den Quiz-Flyer müssen die Kinder am Stand des Heimatvereins Bork abgeben, „und wir hatten so viele Kinder am Stand wie kein anderer Stand in Bork“.
Beim letzten Mal sei das Thema „Sehenswürdigkeiten“ gewesen. Jetzt also Türen.
Das Prinzip: Auf den 260 Flyern, die in der kommenden Woche in der Grundschule Auf den Äckern unter den Schülern verteilt werden, sind nummerierte Fotos von neun Türen bekannter Gebäude Borks zu sehen. Auf der Rückseite stehen die Gebäudenamen. Die Kinder müssen nun die Nummern der Fotos den Namen der Gebäude zuordnen.
Grübeln nötig
Abgeben sollen sie die Flyer ausgefüllt während des Borker Sonntags, der am 3. September von 11 bis 18 Uhr im Borker Ortskern läuft, am Stand des Heimatvereins Bork vor der ehemaligen Gaststätte Alt-Bork auf der Hauptstraße.
„Bei der einen oder anderen Tür muss mancher vielleicht grübeln“, sagt Quante, „aber das ist ja vielleicht die Gelegenheit, dass Kinder mit Mama und Papa oder Oma und Opa durch den Ort gehen und gucken, welche Tür welche ist.“ Darunter sind alte und neuere Türen.
Es gibt 15 kindgerechte Preise, darunter Gutscheine, die in Bork einzulösen sind. Gesponsert wurden die Preise von der Tischlerei Bauhaus und dem Kraftfahrzeughandel Franzen.
Was sich Erwachsene ausdenken, muss nicht immer auch den Kindern gefallen. Wir haben die Gelegenheit des Pressegesprächs genutzt, um Chiara Bauhaus, die elfjährige Tochter des Heimatvereinsvorstandsmitglieds Stephan Bauhaus, zu befragen. Wie findet sie das Quiz? „Letztes Jahr habe ich schon mitgemacht. Das ist ganz cool. Die meisten Kinder haben ja keine Lust mitzukommen. Und jetzt werden die meisten mitkommen, weil sie den Flyer abgeben möchten.“
Die Kinder, meint Chiara, werden das Quiz auch lustig und spannend finden. Bleibt die Frage, ob Chiara allein durch Bork zieht, um die Türen zu finden, oder ob sie jemanden dabei haben wird. Mama und Papa vielleicht? Von wegen: „Ich werde das mit Freundinnen machen“, antwortet die Elfjährige. Na bitte: Gemeinsam geht’s besser.
Und Marketing für den Heimatverein Bork ist die Aktion auch. „Wir haben immer überlegt, wie wir was für die jüngere Generation machen könnten“, sagt Vorsitzende Annette Köppeler.
Die Flyer werden auch in der Bäckerei Langhammer, Hauptstraße, im Lebensmittelgeschäft vom Hofe, Luisenstraße, und in der Trinkhalle Skusa, Hauptstraße, sowie während des Borker Sonntags am Stand des Heimatvereins Bork liegen
Sagenhaft, dieses Bork
Heimatverein gibt Heft mit Geschichten und Erzählungen aus dem Dorf heraus
Quelle Text und Bild: Ruhrnachrichten, September 2017
Der Heimatverein Bork hat seine Schriftenreihe um ein weiteres Heft ergänzt. Eine Broschüre, die dem einen oder anderen Bork noch mal von einer anderen Seite näher bringt. Von einer aber so ganz anderen Seite. Das Heft heißt „Sagenhaftes Bork“.
Auf 36 Seiten plus Anmerkungen und Quellennachweis liefern die drei Autoren Fredy Niklowitz, Wilfried Heß und Dr. Widar Lehnemann nicht nur die Sagen selbst, sondern vermitteln den Lesern auch umfangreiche Hintergründe zu der jeweiligen Sage.
Sieben Sagen enthält das Heft. Erzählungen also, die über Generationen weitererzählt wurden. Aber interessieren sich die Menschen denn überhaupt für Sagen? „Ja“, heißt es im Vorwort der Autoren. „Der Reiz der Erzählungen ergibt sich aus dem örtlichen Bezug. Das Erzählte fand nicht an fernen Orten statt, sondern hier vor Ort. So wird es greifbar und nachfühlbar.“
Ein Beispiel ist der Siebenpfennigsknapp zwischen Bork und Lünen. Woher kommt der Name? Diese Frage stellten sich die Autoren. Und fanden mögliche Erklärungsansätze. Nach einer Überlieferung soll der Gastwirt auf der Anhöhe Fuhrwerken über den „Knapp“ geholfen haben und dafür sieben Pfennige bekommen haben. Eine Überlieferung erzählt von sieben Pfennigen, die Fuhrknechte von ihren Auftraggebern bekommen haben sollen. Ein anderer, laut den Autoren der plausibelste Erklärungsansatz: Das heutige Gebäude mit Wirtschaftsbetrieb gehörte einst dem früheren Stift Cappenberg. Die Familie Seidenpfennig kaufte das Gebäude. Der Name Seidenpfennig entwickelte sich zu Siedenpfennig und schließlich zu Siebenpfennig.
Wissenswert, unterhaltsam, gut recherchiert: Das Heft – unterstützt von der Volksbank Selm-Bork – bietet nicht nur sieben Sagen zu den Oberthemen „Deutung von Namen“, „Teufel“, „Hexen“, „Schätze“ und „Wiedergänger“, sondern auch dazu passende Abbildungen von Linolschnitten, die Selmer Gymnasiasten angefertigt haben. „Damit man eine visuelle Vorstellung bekommt“, sagt Fredy Niklowitz. „Das haben die Gymnasiasten ganz hervorragend umgesetzt.“
Handfest nachvollziehbar
Man sagt ja, dass jede Legende ein Körnchen Wahrheit birgt. Ist das bei den Borker Sagen auch so? Fredy Niklowitz: „Jede Sage hat einen historischen Hintergrund. Nehmen wir mal die Schatzsage von Cappenberg. Früher war es üblich, das Wertvollste zu vergraben. Es muss nicht unbedingt in Cappenberg gewesen sein. Aber die Sage spiegelt wider, dass irgendetwas vergraben worden ist und irgendjemand es wiedergefunden hat. Und gar nicht soweit von Cappenberg entfernt, nämlich auf dem Hof Dahlkamp, hat man tatsächlich einen Schatz gefunden.“ Jene Münzen befinden sich laut Niklowitz heute im Kunstmuseum in Dortmund. „So kann man das also noch mal handfest nachvollziehen“, sagt Fredy Niklowitz.
Dass der Heimatverein Bork überhaupt das Heft heraus gegeben hat, hat einen einfachen Grund: „Wir bekommen mindestens zweimal im Monat Mails aus der ganzen Bundesrepublik, die was aus Bork, etwa von der Muna, erfahren wollen.“ Das Interesse nicht nur von Borkern, die weggezogen sind, an Bork sei groß. So erreichte den Heimatverein jüngst die Anfrage des Leiters des Museums zur Geschichte einer Luftwaffen-Munitionsanstalt bei Grebenhain in Hessen. Er fragte nach der Schrift des Heimatvereins über die Luftwaffen-Haupt-Munitionsanstalt (kurz: Muna) in Bork.
Das aktuelle Heft „Sagenhaftes Bork“ stellt der Heimatverein Bork übrigens am Sonntag, 3. September, an seinem Stand während des Borker Sonntags vor.
Es kostet 5 Euro. Zu erwerben ist es in der Bäckerei Langhammer, Hauptstraße, in der Hubertus-Apotheke, Hauptstraße, und im Lebenmittelgeschäft vom Hofe, Netteberger Straße
Der Tradition verpflichtet
Borker Vereine spenden für Hasseler Kapelle / Schriftenband wird noch erneuert
Quelle Text und Bild: Ruhrnachrichten, September 2017
Die Renovierung der Hasseler Kapelle an der Lünener Straße ist auf viel Gegenliebe gestoßen. Die Finanzierung konnte die Kirchengemeinde St. Ludger auch aufgrund zahlreicher Spenden sicherstellen. Doch das i-Tüpfelchen fehlt noch.
Lange war es fraglich, doch jetzt ist es spruchreif: Das Schriftenband der Hasseler Kapelle, ursprünglich aus dem Jahr 1953, wird ebenfalls erneuert. In Sandstein wird die Inschrift „Effigiem Christi cum transis semper honora, non tamen effigiem sed quem designat adora“ (aus dem Lateinischen übersetzt: „Wenn du vorüber gehst, ehre immer nicht das Bild, sondern denjenigen, den es darstellt“) gemeißelt.
Ein Kupferblech soll das Schriftenband oberhalb der Eingangstür, das von Traufe zu Traufe führt, künftig vor Wettereinflüssen schützen. Die Maßnahme solle möglichst noch in diesem Jahr fertiggestellt werden“, sagt Pfarrer Claus Themann.
Umfangreiche Arbeiten
Den umfangreichen Renovierungsarbeiten, zu denen unter anderem eine Sockelsanierung, die Instandsetzung der Fenster, die Restaurierung der Kreuzigungsgruppe und eine erstmalige Elektrifizierung gehörte, folgt nun das Schriftenband. Die Gesamtkosten aller Maßnahmen beliefen sich auf rund 80 000 Euro, so Pfarrer Claus Themann auf Anfrage. Finanziert wird die Erneuerung durch die Kirchengemeinde, das Bistum Münster, eine Förderung des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe sowie aus Spenden und Kollekten. Die Hasseler Kapelle gehöre gemeinsam mit der St. Stephanus Kirche und Haus Dahl zu den ältesten historischen Gebäuden in Bork, schreibt der Vorsitzende der Bürgerschützengilde St. Stephanus, Heinz-Willi Quante, in einer Mitteilung. „Die Kapelle ist ein ortsgeschichtliches Kleinod“, so Quante weiter.
Aus diesem Grund fühlten sich die Borker Traditionsvereine, Bürgerschützengilde St. Stephanus, Männergesangverein „Union“ und der Heimatverein auch sofort angesprochen, als die katholischen Kirchengemeinde einen Spendenaufruf anlässlich der Renovierung startete. Außerdem haben bereits der Lions Club, die Volksbank und die Frauengemeinschaft St. Stephanus zur Renovierung beigetragen.
Auch Dieter Melcher, Betreiber des Second-Hand-Ladens „Düt und Dat“ in Selm und aktiver Sänger im Borker MGV, beteiligte sich. Ebenso Wilhelm Kortenbusch, Ehrenvorsitzender der Borker Schützengilde, der einen Großteil seiner Geldgeschenke anlässlich seines 90. Geburtstages zur Verfügung stellte. „Als Kirchengemeinde freuen wir uns sehr, dass die Kapelle so vielen Gruppen, aber auch Einzelpersonen ein Anliegen ist und danken für die bisherige Spendenbereitschaft“, erklärt Themann.
Spendenübergabe
Am Sonntag überreichten die drei Vereinsvorstände sowie Wilhelm Kortenbusch und Dieter Melcher nun an Stephan Bauhaus, Mitglied im Kirchenvorstand der Pfarrgemeinde St. Ludger, einen Scheck in Höhe von 2550 Euro.
Stephan Bauhaus, sichtlich erfreut über diese Summe, bot den Spendern auch gleich eine Besichtigung der Kapelle an, bei der er darauf aufmerksam machte, dass auch das Antependium, die verschlissene Bekleidung des Altarsockels, möglichst noch aufgearbeitet werden soll. „Wir alle waren uns einig, dass das Geld gut angelegt ist“, so Heinz-Willi Quante im Nachgang der Besichtigung.wmb
Im September werden an drei Freitagen, 15., 22. und 29., Sommergottesdienste in der Kapelle gefeiert. Beginn ist um 19.30 Uhr.
Mit Jesus zum Tierarzt
Auch unterm Röntgengerät behält Kunstwerk sein Geheimnis
Quelle Text und Bild: Ruhrnachrichten Selm, August 2017
BORK. Jesus liegt im Stall auf Stroh gebettet. Klingt bekannt. Allerdings ist es Mitte August und nicht Weihnachten. Der Stall steht in Sendenhorst und nicht in Bethlehem. Und statt Hirten und Könige drängen sich ein Tierarzt und eine Restauratorin um den geschnitzten Körper: nicht der des holden Knaben mit lockigem Haar, sondern der eines ausgewachsenen Mannes mit einem Haupt voll Blut und Wunden – und einem Geheimnis.
Jesus ist auf der Heimreise aus der Restauratorenwerkstatt in Everswinkel zur Hasseler Kapelle in Bork, als der Lieferwagen am Freitag den Abstecher nach Sendenhorst macht. Genauer gesagt: zur Praxis von Dr. Simon Bach. „Normalerweise behandele ich nur Pferde“, sagt der Veterinär, der über Röntgenbefunde an Pferdefüßen seine Doktorarbeit geschrieben hat. Jetzt soll er Jesus röntgen: nicht die Füße, sondern den Kopf – in jedem Fall rund 700 Jahre altes Eichenholz. „Patienten, die sich nicht bewegen, machen die Arbeit leichter“, sagt der Mediziner. Er lacht und zieht sich den Bleikittel über. Trotzdem ist er aufgeregt. Denn Heilige hat er noch nie durchleuchtet, erst recht nicht den Gottessohn.
Domkreuz in der Röhre
Marita Schlüter, die Restauratorin aus Everswinkel, hat da mehr Erfahrung. Bildgebende Diagnostik werde regelmäßig für Forschungszwecke eingesetzt, sagt sie und knüpft dabei die Folie auf, in die sie Jesus für den Transport gewickelt hatte. Vor drei Jahren sei etwa das Triumphkreuz des Doms zu Münster zur Altersbestimmung in den Computertomografen der Uniklinik geschickt worden. Das Problem dabei: Es gebe immer Kranke, die im Wartezimmer etwas verstört auf einen gekreuzigten Mitpatienten reagierten – anders als in der Tierarztpraxis. „Hier“, Marita Schlüter tippt auf den Hinterkopf der Holzfigur: braunes, schulterlanges Haar, das seit dem Aufenthalt in ihrer Restauratorenwerkstatt wieder wie frisch frisiert auf die geschundenen Schultern fällt. Auf den ersten Blick deutet nichts auf etwas anderes hin. Schlüter weiß es besser. Sie hatte beim Abtragen von Staub, Ruß und Farbschichten den Hinweis auf eine Klappe entdeckt: einem Fach für Reliquien, Knochensplitter oder Kleidungsresten von Heiligen. Etwas, das helfen könne, das Geheimnis zu lüften, woher das Kreuz stammt und warum ein derart bedeutendes Kunstwerk, im – Schlüter räuspert sich – nicht ganz so bedeutenden Hassel hänge. Das mobile Hochfrequenz-Röntgengerät ist starklar. Rote Lichtpunkte tanzen über Jesu Schädel. Bach drückt auf den Auslöser, und schon beginnt sich ein graues Bild auf dem Monitor aufzubauen. Alle schweigen. Sogar die Schwalben im Nest unter dem Deckenbalken halten für einen Moment den Schnabel. Dann schüttelt der Arzt den Kopf. Die feinen Abgrenzungen eines Hohlraums sind zwar zu erkennen, er ist aber komplett verfüllt. Keine Spur mehr von den Reliquien. Diese Diagnose ändert sich auch nicht, nachdem Bach die Untersuchung mehrfach wiederholt hat: eine Situation, die er kennt. „Wir Mediziner müssen regelmäßig unerwünschte Diagnosen überbringen.“
Gebrochene Nase
Es gibt aber auch einen Befund, der Marita Schlüter wieder lächeln lässt: schwarze Linien unter dem Schädel und in der Nase: Nägel. Der Beweis, dass die Figur einst eine Krone getragen hat und seine Nase abgebrochen war. „Das ist eine Neuigkeit.“
Jesus setzt im Lieferwagen die Heimreise fort. Eine Stunde später trifft er in der barocken Kapelle an der Lünener Straße ein. Dort wartet schon Alexander Franzen-Hördemann vom Kirchenvorstand. Dass das Geheimnis bleibt, woher das berühmte Kreuz stammt, findet er nicht so schlimm. „Hauptsache, es ist wieder bei uns.“ Und dann noch schöner als je zuvor.
Fotostrecke Augenzeuge bei der Untersuchung und der Rückkehr nach Hassel
www.RuhrNachrichten.de/Selm
Das Geheimnis des Marzipans entdeckt
Quelle Text und Bild: eigener Bericht, Juli 2017
Am 1. Juli unternahm der Heimatverein Bork seinen Tagesausflug zum Mühlenhofmuseum in Münster. Während einer Führung erfuhren die Teilnehmer viel über handwerkliche und landwirtschaftliche Tätigkeiten früherer Zeiten. Nach einem leckeren Mittagessen, ging die Fahrt weiter nach Havixbeck in das dortige Sandsteinmuseum. Neben einer Führung und einem gemütlichen Kaffeetrinken im Wintergarten des Sandsteinmuseums erhielten die Anwesenden Einblicke in die Marzipanherstellung inklusive anschließender Verkostung.
Wegekreuz der Fam. Schulze Altcappenberg
Quelle Bild: eigene
Unvergessliche Erlebnisse in der Rhön
Quelle Text und Bild: eigener Bericht, Juni 2017
Für den Heimatverein Bork ging die beliebte Jahresfahrt in diesem Jahr vom 28. Mai – 04. Juni 2017 in die Rhön – nach Bad Königshofen.
Auf der Hinfahrt wurde Fulda besichtigt. Am nächsten Tag wurde während einer Rhönrundfahrt das „Naturdenkmal Schwarzes Moor“ besucht. Weitere Orte die besichtigt wurden, waren Bad Kissingen und Bamberg. In Bamberg unternahm die Gruppe eine Schifffahrt durch „Klein Venedig“ und den Bamberger Stadthafen. Erfurt wurde ebenfalls besichtigt. Am vorletzten Tag erfolgte der Besuch einer Glasbläserei im Thüringer Wald. Während des Aufenthalts konnten sich die Reiseteilnehmer auch an einer Pferdekutschfahrt erfreuen und im Biergarten des Hotels 2 x bei Musik und Tanz und gegrillten Spezialitäten verwöhnen lassen. Eine rundum gelungene Fahrt fand ihren Abschluss.
Für nächstes Jahr ist die Fahrt vom 03. – 10. Juni. 2018 nach Leck in Nordfriesland geplant.
Schnelle Hilfe im Notfall durch markierte Bänke
Vereine bringen Rettungshinweise an
Quelle Text und Bild: Ruhrnachrichten Selm, Mai 2017
BORK. Die große Maifeier an der Hütte des Sauerländischen Gebirgsvereins (SGV) am Hölterweg in Bork ist ein beliebter Treff. Für die Mitglieder der Heimatvereine Selm, Bork und Cappenberg gab es einen besonderen Programmpunkt. Sie statteten die erste von insgesamt 122 Bänken mit einem Notruf-Hinweis aus.
Bereits um 11 Uhr ging es los und es trafen immer mehr Gruppen, Familien und Freunde an der SGV-Hütte ein. Die Heimatvereine hatten die Bewirtung übernommen. Es wurde gegrillt und es gab für alle Kaffee und Kuchen.
Zuvor brachten die Mitglieder der Heimatvereine den ersten Notruf-Hinweis an einer Bank an. „Wir haben die Standorte aller Bänke in Selm digital erfasst und auf Karten gespeichert. Jeder Bank ist eine Nummer zugewiesen. Diese Nummer findet sich auf der entsprechenden Hinweistafel wieder“ erläuterte Dieter Bohnenkemper. Auch die Rettungsleitstelle werde Zugriff auf die Karte haben.
In absehbarer Zeit werden 122 Bänke im Innen- und Außenbereich von Selm ausgestattet. Dann ist die Rettungsleitstelle noch besser in der Lage, nach eingehenden Notrufen mithilfe der eindeutigen Rettungspunktenummer alle erforderlichen Daten abzurufen, die für eine schnelle Rettung per Hubschrauber oder Rettungsfahrzeug notwendig sind. Das System hilft so, die Erstversorgung zu verbessern.
„Einen Teil der Kosten hat die Bäckerei Kanne übernommen. Den Rest teilen sich die Heimatvereine Selm, Bork und Cappenberg“, so Agnes Rothe vom Heimatverein Selm. Wichtig sei auch die Arbeit von Dieter Bohnenkemper und Jens Althoff, die alle Bänke erfasst haben. BD
Anmerkung des Heimatvereins:
In Bork erfolgte das Anbringen der Schilder durch Bernhard Schomaker und Norbert Köppeler.
Gebrechen der Kapelle heilen
Hasselner Gotteshaus wird innen und außen saniert / Kosten: 56 000 Euro
Quelle Text und Bild: Ruhrnachrichten, April 2017
Wenn der Zahn der Zeit an den Knochen
nagte, half das Gebet – manchmal. In 23 Fällen nachweisbar. Hölzerne Beine und Arme an der Wand der Hasselner Kapelle zeugen davon, dass Menschen vor rund 225 Jahren Heilung von Krankheit und Gebrechen erfahren haben. Jetzt ist die Kapelle selbst der Patient.
In ihr bröckelt, und platzt es. Die Kirchengemeinde belässt es nicht bei Gebeten, sondern ruft Restauratoren zu Hilfe – das kostet. „Die Gesamtkosten für die Maßnahme an der Kapelle in Hassel betragen 56 000 Euro“, sagt Anke Lucht, Sprecherin des Bischöflichen Generalvikariats Münster. 42 000 Euro übernehme das Bistum. Den Rest muss die katholische Kirchengemeinde St. Ludger Selm aufbringen – durch Spenden.
„Wir rufen jeden Monat zu einer Sonderkollekte auf“, sagt Pfarrer Claus Themann. Die unter Denkmalschutz stehende Kapelle ohne Elektrizität und Heizung sei „ein Ort der Geschichte unseres Glaubens“. Dieses kleine, sieben mal vier Meter große Gotteshaus zu erhalten, sei ein Anliegen nicht nur der Gläubigen des Ortsteils Bork-Hassel, sondern der gesamten Stadt.
Die Kapelle ist schon seit Jahrhunderten über die Ortsgrenzen hinaus bekannt – als Wallfahrtskapelle. Die Menschen aus der ganzen Region strömten zu dem mehr als 800 Jahre alten Kreuz und brachten vor ihm ihre Anliegen vor. Manch einer leistete dabei ein Gelübde, wie Fredy Niklowitz, Leiter des Lünener Stadtarchivs und Vorstandsmitglied des Borker Heimatvereins berichtet. Das sei wohl schon seit Errichtung der ersten Kapelle 1379 an dieser Stelle so gewesen. Sicher nachweisen lässt es sich aber ab 1750. Aus dieser Zeit stammen die hölzernen Beine und Arme an der Wand: sogenannte Votivgaben. Dieser Name leitet sich ab von dem lateinischen Wort votum: zu deutsch Gelübde. Beter versprachen bei Heilung eine solche fromme Gabe.
„Im 30-jährigen Krieg wurde die ursprüngliche Kapelle ein Opfer der Flammen“, sagt Niklowitz. Ein Neubau erfolgte 1725 durch Johannes Engelbert von Ketteler, dem Probst zu Cappenberg. Der mächtigste Kirchenmann weit und breit ließ sein Wappen im Giebel des Neubaus verewigen. Was es zeigt, lässt sich heute aber nicht mehr erkennen. „Der Sandstein ist verwittert“ sagt Architektin Christa Rethmann aus Selm.
Wer sich das Gotteshaus von außen ansieht und nicht nur über die Lünener Straße daran vorbeifährt, erkennt schnell weitere Schadstellen: Der weiße Putz ist dunkelgrau. Die roten Ziegelsteine sind abgeplatzt. Wegen fehlender Dachrinnen und Fallrohre – „die waren damals nicht üblich“ – laufe das Wasser an den Wänden hinab und sammele sich am Fuß des Gebäudes, so Rethmann. „Da müssen wir ran“ – mit dem Bagger.
Innen gibt es bis Herbst, wenn alles fertig sein soll, ebenfalls viel zu tun: Risse, Abplatzungen und Ruß. Die Arbeiten beginnen nach Ostern mit dem Ausräumen der Innenausstattung – inklusive der 23 Arme und Beine.
Jahreshauptversammlung des Heimatvereins
Quelle Text und Bild: Ruhrnachrichten, März 2017
Bei der Jahreshauptversammlung, die am Sonntag im Saal des katholischen Pfarrheims stattfand, hat der Heimatverein Bork die Geschäftsführung in neue Hände gelegt. Marlies Wesselmann trat die Nachfolge von Heinz-Willi Quante an.
Beim Jahresrückblick wurden zahlreichen Aktivitäten des Vereins in Erinnerung gerufen. Eine der wichtigsten und aufwendigsten Aktionen war die Instandsetzung, Wiederaufstellung und Einsegnung des Wegekreuzes Kranemanns Knapp. Besonders erwähnte Heinz-Willi Quante auch die Zusammenarbeit mit politischen Gremien und der Verwaltung. So konnte beim Wanderweg an der Lippe ein Teilerfolg verbucht werden. Der Weg wird im Herbst wieder freigeschnitten und Wanderern zugänglich gemacht. Des Weiteren folgte der Rat der Stadt Selm dem Vorschlag des Borker Heimatvereins, denn die neu entstehende Straße im Neubaugebiet auf dem ehemaligen Friedhofsgelände erhält den Namen „Bernhard-Pröbsting-Straße“. Auch die Restaurierung des Nepomuk an der Bahnhofstraße konnte vorangetrieben werden.
„Staffelstab weitergeben“
Bevor es zu Neuwahlen kam, erklärte Heinz-Willi Quante „Wenn man mich in den letzten 25 Jahren gefragt hat, ob ich den Posten des Geschäftsführers übernehme, habe ich immer ‚ja‘ gesagt. Jetzt ist es an der Zeit, den Staffelstab weiterzugeben. Ich verspreche euch, der Vorstand wird sich optisch verbessern.“
Die Vorsitzende Annette Köppeler nutzte die Gelegenheit, Quante zu danken. „Willi hat in Bork mehrere Ehrenämter, unter anderem ist er Vorsitzender der Bürgerschützengilde St. Stephanus und schlüpft in die Rolle des St. Martin. Sein Rücktritt nach 25 Jahren als Geschäftsführers ist kein kompletter Abschied. Er wird dem Heimatverein als Beisitzer erhalten bleiben. Aufgrund seiner Verdienste würde ich ihn gerne als Ehrenmitglied ernennen. Darüber müssten wir allerdings abstimmen“, erklärte Annette Köppeler. Die anschließende Wahl verlief einstimmig. Sichtlich gerührt nahm Willi Quante die Ehrenurkunde des Heimatvereins Bork und Glückwünsche vom westfälischen Heimatbund entgegen. „Ich bin selten sprachlos, aber jetzt bin ich es“, gestand er.
Mit bereits vorab geklärter Kandidatenfrage gestaltete sich die Wahl eines neuen Geschäftsführers kurz und bündig. Marlies Wesselmann übernahm das „Malocher-Amt“ im 350 Mitglieder zählenden Verein.
Ebenfalls schnell erledigt waren die Wahlen zum Vorstand. Einstimmig in ihren Ämtern bestätigt wurden die Vorsitzende Annette Köppeler, die stellvertretenden Vorsitzenden Gregor Franzen und Bernhard Schomaker, Kassiererin Elke Krause und der Chronist und Archivar Fredy Niklowitz.
Neuer Beisitzer
Als Beisitzer stellten sich Wolfgang Klinke, Carsten Potthoff und Ulla Stemberg nicht mehr zur Wahl. Dafür waren Ludger Reygers, Jan-Niklas Roth und Heinz-Willi Quante bereit, die Ämter zu übernehmen. Zur Wiederwahl bereit waren Stefan Bauhaus, Bärbel Bussmann, Helga Folle, Marlies Göke, Elisabeth Kellerhaus, Bernhard Köppeler, Alfons Schlierkamp, Egon Schmidt, Ernst-Jörgen Seiler, Wolfgang Suchomski sowie Wolfgang Worrach. Sie wurden im Block einstimmig gewählt.
Besonders erfreut zeigten sich die Mitglieder des Heimatvereins über den neuen Beisitzer Jan-Niklas Roth. „Es ist schön, dass auch so junge Leute bei uns mitmachen“, kommentierte Annette Köppeler. Beate Dorn
Termine des Heimatvereins 2017
Folgende Termine des Vereins stehen für dieses Jahr bereits fest:
1. Mai: Wanderung zum SGV-Heim Netteberge
28. Mai bis 4. Juni: Jahresfahrt nach Bad Königshofen
24. Juni: Westfalentag in Bad Lippspringe
1. Juli: Tagesausflug zum Freilichtmuseum Mühlenhof, Münster
3. September: Borker Sonntag
14. Oktober: Heimatgebietstag in Rüthen-Kallenhardt
21. Oktober: Herbstwanderung
5. November: Martinsumzug
19. November: Feierstunde zum Volkstrauertag auf dem Friedhof
Einige Bilder von der Jahreshauptversammlung:
Straße für Kreuzwegstifter
Ehemaliger Kaplan soll im neuen Baugebiet verewigt werden
Quelle Text und Bild: Ruhrnachrichten, März 2017
Die Straße im neuen Baugebiet am Friedhof in Bork soll „Bernhard-Pröbsting-Straße“ heißen. Der Ausschuss für Stadtentwicklung folgte bei seiner Sitzung am Donnerstag dem Vorschlag des Heimatvereins.
Bernhard Pröbsting (1802 bis 1870) kam 1829 als Kaplan nach Bork, war von 1847 bis 1870 Pfarrer in St. Stephanus. Auf dem Friedhof am Hochkreuz befindet sich seine Grabplatte. Als der Friedhof in den 1860er-Jahren erweitert wurde, hatte Pröbsting die Idee, hier einen Kreuzweg aufzustellen. Um diesen finanzieren zu können, besann er sich einer frühen Form des Sponsorings: für die 14 Stationen – die mehrheitlich heute noch auf dem Friedhof erhalten sind – fand er Geldgeber, die die Erlaubnis erhielten, hinter dem jeweiligen Stationsbildes beerdigt zu werden und die Rückseite des Stationsbildes mit der entsprechenden Grabinschrift zu versehen. Nach Ansicht des Heimatvereins spricht die unmittelbare Nähe des Baugebietes zum Friedhof und zu den Stationsbildern dafür, die Straße nach Bernhard Pröbsting zu benennen.
Winterwanderung
Quelle: Heimatverein Bork, März 2017
Zur traditionellen Winterwanderung zu Beginn des Jahres, hatte der Heimatverein Bork am Samstag eingeladen. Die Vorsitzende Annette Köppeler begrüßte die Wanderfreunde am Vereinsbaum am Borker Markt und freute sich besonders über die gute Beteiligung.
Die Vorstandsmitglieder Alfons Schlierkamp und Egon Schmidt führten die Gruppe über eine neue Wanderstrecke durch Bork nach Netteberge. Nach einer wohlverdienten Pause in der Gastwirtschaft Klähr, erreichten die Wanderer zufrieden den Ausgangspunkt in Bork.
Eine besondere Gemeinschaft
Vor 40 Jahren traf sich der evangelische Frauenkreis Kirchencafé zum ersten Mal
Quelle: Text und Bild Ruhrnachrichten Selm, Februar 2017
Gestern vor 40 Jahren hat sich der evangelische Frauenkreis Kirchencafé zum ersten Mal getroffen. Offiziell werden die Frauen das Bestehen ihrer Gemeinschaft in der kommenden Woche feiern. Gründerin Gisela Michaelis und die jetzige Vorsitzende Irene Schöttler haben uns erklärt, warum der Frauenkreis gegründet wurde und wie wichtig die Gemeinschaft für viele Frauen wurde.
Die Erinnerungen aus vier Jahrzehnten Frauenkreis füllen mittlerweile ganze Ordner. Feinsäuberlich hat Gisela Michaelis all Fotos, Zeitungsartikel und Teilnehmerlisten aufgehoben, alles versehen mit Tag, Monat und Jahreszahl. In der Sammlung, aufgeklebt auf ein weißes DIN-A-4-Blatt ist auch der Ruhr-Nachrichten-Artikel über das erste Treffen des Frauenkreises. „Kirchen-Café wurde Treffpunkt der Familie“ lautete der Titel über dem Schwarz-Weiß-Bild, erschienen am 9. Februar 1977.
Der Titel gibt bereits viel über die Gründe preis, warum Gisela Michaelis den Kreis ins Leben rief. „Damals gab es gerade für jüngere Frauen keinen richtigen Treffpunkt“, erinnert sie sich im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten. Die Frauen, die sie damals mit dem Angebot erreichen wollten, hatten oft kleine Kinder und keine Möglichkeit, die Betreuung kurzzeitig abzugeben, sagt Gisela Michaelis. So war es bei ihrem Frauenkreis von Beginn an möglich, dass Mütter ihre Kinder mitbrachten und es so gleich vom ersten Treffen an ganz normal war, dass kleine miteinander spielten, während ihre Mütter sich unterhielten.
Die Zahl der Teilnehmerinnen wuchs von 14 beim ersten Treffen gleich auf 21 beim zweiten. Auf dem Höhepunkt, bis vor rund zehn Jahren, gehörten rund 35 Mitglieder dem Frauenkreis an. Mittlerweile ist die Zahl wieder auf 25 gesunken. „Leider sind einige Mitglieder verstorben, andere sind aus Altersgründen weggezogen“, sagt Gisela Michaelis.
Jeden zweiten Dienstag im Monat trifft sich der Frauenkreis seit seiner Gründung. Wie die Frauen die Nachmittage gestalten, ist von Beginn an unterschiedlich. Es wird gesungen, gespielt, gemeinsam gerätselt aber auch diskutiert. Vor einigen Jahren demonstrierten die Mitglieder sogar, um auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen. Mittlerweile sei der Kreis unpolitischer geworden, erklärt die Gründerin.
Die jetzige Vorsitzende Irene Schöttler erinnert sich gerne auch an die vielen Ausflüge, die unter anderem nach Prag, Berlin, Wien und Rügen führten. Eine besondere Errungenschaft des Frauenkreises ist der Krankenhausbesuchsdienst, den es bereits seit über 35 Jahren gibt. „Alle 14 Tage besuchen wir Gemeindeglieder aus Bork im Lüner Krankenhaus“, erklärt Irene Schöttler. Was den Frauenkreis ausmache, sei die Gemeinschaft, fasst Gisela Michaelis zusammen. Die Gemeinschaft ist nach wie vor stark, auch „wenn wir etwas ruhiger geworden sind“, fügt die Gründerin hinzu.
Etwas weniger Ruhe würde dem Frauenkreis allerdings überhaupt nichts ausmachen, sagt sie. „Es wäre sogar wichtig, um neue Ideen und andere Denkansätze zu bekommen.“ Wer sich den Frauenkreis Kirchencafé einmal ansehen möchte, könne unverbindlich zu einem der Treffen an jedem zweiten Dienstag des Monats ins Walter-Gerhard-Haus an der Waltroper Straße 23 kommen.
Das nächste Treffen ist am kommenden Dienstag, 14. Februar, und beginnt um 15 Uhr mit einer Andacht in der St.-Trinitatis-Kirche in Bork. Pfarrerin Antje Wischmeyer wird die Andacht halten. Dazu lädt der Frauenkreis auch speziell die ehemaligen Mitglieder ein. Die Frauen werden sich unter anderem Bilder und Dias aus vier Jahrzehnten Frauenkreis Kirchencafé ansehen.